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Kitze nicht anfassen

In den Monaten Mai und Juni – also aktuell – „setzen“ Rehgeißen ihre meist zwei, manchmal sogar drei Kitze. „Setzen“ bedeutet „gebären“. Diese Zeit nennt man „Setzzeit“.

Damit die Kitze gut vor möglichen Fressfeinden geschützt sind, während die Mutter frisst, um Energie für die Milch zu bekommen, legt sie die Kitze im hohen Gras ab, wo sie gut versteckt sind. Die Mutter kommt alle 3 bis 4 Stunden zu jedem Kitz, um es zu säugen. Somit werden die Kleinen ausreichend mit Milch versorgt. Um von Räubern nicht gleich aufgefunden zu werden, sind die Kitze anfangs quasi geruchlos.

Für Spaziergänger und andere Passanten ist es häufig ungewöhnlich, ein Jungtier alleine – ohne elterliche „Aufsicht“ im Gras zu sehen. Der erste Instinkt ist dabei oft der falsche – „Das Tier muss gerettet werden!“ Immer wieder kommt es dann vor, dass Kitze aus Mitleid mitgenommen werden und in eine Wildtierstation oder zu jemandem gebracht, der sich eventuell damit auskennen könnte. Nicht selten verweigern die vermeintlich verwaisten Kitze beim Versuch der Flaschenaufzucht die Milchaufnahme.

Für das kleine Kitz ist es normal, seine Mama nur alle paar Stunden zu sehen, aber wenn es die Mama gar nicht mehr sieht, bedeutet das eine große Belastung.

Daher unser Appell, wenn Sie ein Kitz finden:
– Fassen Sie es nicht an – erst recht nicht ohne Handschuhe! Sobald das Kitz „nach Menschen“ riecht, wird die Rehgeiß es nicht mehr annehmen.
– Falls Sie unsicher sind, ob es möglicherweise verletzt ist, wenden Sie sich an den zuständigen Jagdpächter.
– Nehmen Sie keinesfalls ein Kitz einfach mit!
Auch zum Schutz anderer (Wild-) Jungtiere: führen Sie Ihren Hund in der Setz- und Aufzuchtzeitzeit bis Juli angeleint aus.

Vielen Dank für Ihr Verständnis!

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